Detektiv Conan – 10. Film: Das Requiem der Detektive (2024)

Inhalt / Kritik

Eigentlich hatte sich Conan Edogawa darauf gefreut, mit den anderen zu dem luxuriösen Hotel zu fahren. Doch dort erlebt er eine bombige Überraschung. Während die Übrigen in den angrenzenden Vergnügungspark geschickt werden, wo sie freien Eintritt haben und so viel essen können, wie sie wollen, sollen Conan und Kogoro Mouri im Auftrag eines geheimen Klienten einen Fall lösen. Das Knifflige daran: Sie wissen nicht einmal welchen Fall, auch das müssen sie erst noch herausfinden. Bis zehn Uhr abends haben die beiden Zeit. Sollte es ihnen nicht gelingen, bis zu dieser Deadline die Antwort zu finden, werden nicht nur sie sterben. Auch die anderen aus ihrer Gruppe, die sich in dem Park aufhalten, werden dann mittels spezieller Armbanduhren getötet, die sie nichtsahnend angelegt haben. Voller Sorge machen sich die zwei daraufhin an die Arbeit und bekommen dabei Unterstützung von ungeahnter Seite …

Krimi mit bekannten Elementen

Neben der erfolgreichen Manga-Reihe Detektiv Conan von Gosho Aoyama und der ebenfalls beliebten Animeserie, welche auf den Comics basiert, sind die seit 1997 veröffentlichten Filme das dritte große Aushängeschild des Franchises. Die Fans nehmen das dankend an, strömen jedes Jahr in Massen in die Kinos. Das war auch bei Das Requiem der Detektive so, der 2006 in die japanischen Lichtspielhäuser kam. Mehr als drei Milliarden Yen spielte der zehnte Teil der Reihe seinerzeit in der Heimat ein. Nun kann man sich bei Einspielergebnissen natürlich immer streiten, ob sie gerechtfertigt sind oder nicht. Zumindest aber stellte der Film im Vergleich zum Vorgänger Das Komplott über dem Ozeaneine klare Verbesserung dar. Streckenweise gehört er sogar zu den spannendsten Teilen der Reihe.

Der Einstieg ist dabei natürlich sehr brenzlig, wenn der kleine Meisterdetektiv und der große Möchtegerndetektiv gemeinsam einen Fall lösen sollen. Ganz neu ist das Szenario aber nicht. So gab es bereits im sechsten Teil Das Phantom der Baker Street die Drohung, dass eine Reihe von Kindern sterben, wenn die Aufgabe nicht rechtzeitig gelöst ist. Und auch im allersten Film Der tickende Wolkenkratzer gab es ein vergleichbares Szenario. Dort gab es ebenfalls Rätsel, die zu lösen sind, sonst gehen irgendwo Bomben hoch. Wer von Anfang an dabei ist, durfte deshalb bei Detektiv Conan: Das Requiem der Detektivedas eine oder andere Déjà-vu-Erlebnis haben. Fans dürfte das aber kaum stören, schließlich neigt man bei der Reihe allgemein dazu, Elemente zu wiederholen. Beispielsweise gibt es auch hier wieder Rätsel, die auf japanischen Wortspielen basieren.

Unterhaltsamer Unsinn

Während manche wiederkehrende Elemente Spaß machen, gibt es eines, über das man sich weniger freuen muss. Wie viele andere Teile der Reihe wird auch dieser zum Teil sehr willkürlich. Von Anfang an gibt es Punkte, die nicht wirklich Sinn ergeben. Warum wundert sich beispielsweise niemand darüber, dass Conan zusammen mit Kogoro zurückbleiben soll? Zwischendurch kommt es zu Rückschlüssen der diversen Detektive, die aus dem Nichts kommen. Später wird es dann völlig unsinnig, inklusive der Auflösung. Detektiv Conan: Das Requiem der Detektiveist kaum durchdacht. Für einen Film, der davon redet, wie clever alle sein müssen, um die Rätsel lösen zu können, ist es schon frustrierend, wie wenig Gedanken man sich über das Drehbuch gemacht hat. Einiges funktioniert schlicht und ergreifend nicht.

Wer aber gar nicht den Anspruch hat, dass die Geschichte Sinn ergibt, kann hier schon gut unterhalten werden. Auch wenn man natürlich weiß, dass am Ende alles gelöst wird und niemand aus der Gruppe zu Schaden kommen wird, hat sich Autor Hiroshi Kashiwabara einiges einfallen lassen, um für brenzlige Situationen zu sorgen. Dass so viele Detektive gleichzeitig unterwegs sind, sorgt ebenso für Kurzweil wie die verschiedenen Parallelstränge, die alle irgendwann zusammenlaufen. Optisch ist der Film hingegen schlicht. Das Traditionsstudio TMS Entertainment (Lupin III.: The Woman Called Fujiko Mine) hat an vielen Stellen gespart, auf Kinoniveau ist das hier nicht. Die gelegentlichen 3D-Elemente sind auch nicht gerade eine visuelle Wohltat, was nur zum Teil mit dem Alter des Films zu entschuldigen ist. Aber trotz dieser Mankos ist Detektiv Conan: Das Requiem der Detektiveeinen Blick wert, zumindest wenn man Spaß an überzogenen Krimis hat.

Credits

OT: „Meitantei Konan: Tantei Tachi no Rekuiemu“
IT: „Detective Conan: The Private Eyes‘ Requiem“
Land: Japan
Jahr: 2006
Regie: Yasuichiro Yamamoto
Drehbuch: Hiroshi Kashiwabara
Vorlage: Gosho Aoyama
Musik: Katsuo Ono
Animation: Tokyo Movie Shinsha

Detektiv Conan Special

Wer mehr über die Geschichte von Detektiv Conan erfahren möchte: In unserem Themenspecial blicken wir zurück auf das Franchise, dazu gibt es zahlreiche Kritiken rund um den Manga und den Anime.

Detektiv Conan: Das große kleine Krimi-Genie [Special]

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